2022 – Start des Mosambikaustauschprojektes nach Corona
Es hat nach der Coronapandemie nun endlich wieder eine Projektreise nach Mosambik stattgefunden. Da Jens Apeldorn zur Vorbereitung dieser Reise sich noch in der Elternzeit befand, wurde sie von Rainer Mehl, Diane Hagemann, Andre Becher und unserem Schulleiter Stefan Kurbjuhn organisiert und durchgeführt. Erste Eindrücke von dem Projekt wurden uns ja schon auf der Lehrendenkonferenz präsentiert.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal die Eindrücke von Diane und Andre, die das Projekt das erste Mal begleitet haben, schildern. Für beide war dieses Projekt außerordentlich erfahrungsreich hinsichtlich pädagogischer und kultureller Aspekte. Laut ihrer Aussagen ist dieses Projekt eine konkrete und unvergessliche
Möglichkeit im Rahmen von BnE seine Erfahrungen zu machen. Durch diese Form der internationale Entwicklungszusammenarbeit ist nicht nur ein gewinnbringender und nachhaltiger Beitrag zur medizinischen Versorgung von Grundschulkindern in Mosambik geleistet, sondern es wurden auch eine ganz zentrale, bedeutende, wenn nicht sogar lebensbeeinflussende Perspektive für Schüler*innen aus Wilhelmsburg ermöglicht.
Die so neu gewonnenen Perspektiven können dann grundlegende Einstellungen beeinflussen, das eigene Toleranzempfinden deutlich erhöhen, die Wertschätzung des eigenen Alltags, aber auch einen Perspektivwechsel zwischen verschiedenen Rollen ermöglichen. Diese Aspekte sind für jeden persönlich, für das Zusammenleben in Deutschland aber auch global von hohem Wert für die Schüler*innen. Laut Schilderung wurden Diane und Andre jeden einzelnen Tag mit absolut unerwarteten Situationen konfrontiert. Es war wunderbar und einzigartig die Kinderaugen und Kinderfreude, bei der Erfahrung sich die Zähne einfärben zu lassen, zu beobachten. Dieser Austausch verdeutlicht, dass Glück nicht bezahlbar oder kausal mit materieller Absicherung verbunden ist. Die Menschen in Mosambik sind nach ihrer Erfahrung nicht unglücklicher als Menschen in Deutschland, vielleicht sind sie sogar glücklicher.
Natürlich gab es auch traurige oder ermüdende Situationen, durch z.B. lange Wartezeiten und unzählige Planänderungen. Erschwerend waren auch die Übersetzungsketten vom Portugiesischen ins Englische und vom Englischen ins Deutsche, die viel Zeit erforderten und teilweise ermüdend waren. Trotz dieser Schwierigkeit war dennoch das Knüpfen von persönliche Beziehungen und ein Kennenlernen möglich. Auch ein gemeinsames Planen wurde durch Offenheit und Interesse problemlos umgesetzt.
Aus pädagogischer Sicht war es sehr aufschlussreich die Beobachtung und gezielte Verbesserung einer Gruppendynamik von Schüler*innen verfolgen zu können, die sonst im regulären Schulalltag nicht zusammenarbeiten würden. Herausfordernd stellt sich das kontinuierliche Motivieren der Gruppe, auch bei schwierigen Situationen über einen längeren Zeitraum, dar. Kulturell wurde die Gruppe von einem wunderschönem Land mit lieben, freundlichen, herzlichen und offenen Menschen willkommen geheißen. Hier konnten sie die mosambikanische Arbeitsweise, die häufig spontan und flexibel erfolgte, erleben, aber auch die Fröhlichkeit der Menschen, die durch viele Tänze und viel Gesang verdeutlicht wurde, erfahren. Diese Offenheit half auch der Gruppe sich zu überwinden und man konnte das Sinken von Hemmschwellen innerhalb der Projektzeit feststellen.
Um die Wichtigkeit dieses Projektes zu unterstreichen, soll dieser Beitrag mit einem Zitat eines Schülers beendet werden „Man lernt in dieser Zeit mehr, als in einem Jahr Schule.“
Text von Ilona Geinowski
2015 /16- Ein Zahnprophylaxe-Container für Mosambik
Die BS15 und Gsechs beginnen 2015 mit der Realisierung eines Projektes im Lernbereich Globale Entwicklung. Ein von EON Hanse gesponserter Werkstattwagen soll 2015 von der Seefahrtspedition MACS in einem Container nach Mosambik verschifft werden soll. In Kooperation zwischen BS15, Gsechs und ihrer Partnerschule in Mosambik wird der Container von außen mit Wandmalereien zum Thema Zahn-Prophylaxe gestaltet und von innen als Behandlungsstation für Zahnprophylaxe geplant und vorbereitet.Beteiligte Gewerke bei der fertigungstechnischen Umsetzung: Maler, Tischler, Sanitärtechnik, Elektriker, Dachdecker. Dies ist ein erstes gemeinsames Projekt im diesem Rahmen, bei dem eine konsequente Verknüpfung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globalem Lernen in Kooperation zwischen verschiedenen Hamburger Berufsschulen erfolgt (beteiligte Schulen: BS15, Gsechs, G2, G17).
Der Container wird 2015/16 mit Werkstattwagen und Material für die Partnerschulen nach Mosambik verschifft und dort finden 2016 im Rahmen eines Workcamps die Projekte von Gsechs, G2 und BS15 mit ihren jeweiligen Partnerschulen statt:
Einen Bericht über das Incoming der Mosambikaner nach Hamburg könnt ihr hier lesen: webblog.forumzumaustauschzwischendenkulturen.de/2015
Einen Bericht über die Reise der BS15 im Jahr 2018 findet ihr hier: Bericht_Forum_outgoing-BS15_2018_Web.pdf
Auf unserer Taskcard zur Schulpartnerschaft mit Mosambik findet ihr chronologisch geordnet noch weitere Informationen.
weitere Informationen:
Forum zum Austausch zwischen den Kulturen e.V.
Berufliche Schule Holz, Farbe, Textil
Richardstraße 1 – 22081 Hamburg
Tel.: 040-428860-0
mail@forum-gsechs.de